Es gibt ja so Dinge, die tut man irgendwann zum ersten Mal. Diese Woche – triff einen Dir völlig unbekannten Twitterer.

Seit langem mal wieder unter Leute zu gehen ist ja auch so ein Ding, was ich mit ein wenig Bauchgrummeln im voraus absolviere. Man weiß ja nie, wen man so trifft und das Internet ist böse und gemein, voller abgedrehter Spinner. Aber: Diesmal war irgendwie alles gut. Es war ein schöner, unterhaltsamer Abend, auch wenn die Themen ein wenig zu ernst waren (ja, ich war schuld). Kann man ja beim nächsten Mal besser machen. Es ging um nichts, mein Leben hing nicht davon ab, ich mußte niemanden beeindrucken und das war auch in Ordnung so.

Es war spät an diesem Abend, die vielen Eindrücke, das Verarbeiten der Gespräche haben mich – was sonst? – gegen 4 Uhr wieder aus dem Schlaf gerissen. Gna. Irgendwann gegen 6 bin ich wieder eingedöst, um kurz vor 8 aus dem Dämmerschlaf zu fahren, als der Abspann von „Fluch der Karibik 3“ in den Kopfhörern hämmerte. Verpennt!

An diesem Abend dann mit den Kollegen zum Bowling gegangen und seit langem mal wieder so richtig gelacht und Spaß gehabt. Bis einer im Scherz sagte: „Egal, was Ihr nehmt, nehmt weniger.“ Erst da fiel mir ein, daß ich in der morgendlichen Hektik ohne meine täglichen Drogen das Haus verlassen hatte. Das war so gegen 9 Uhr abends.

Heute fühle ich mich ein bißchen, als hätte ich zwei Tage und Nächte durchgefeiert, was auch daran liegen könnte, daß auf der Bowlingbahn das Rauchen wieder erlaubt ist und ich den Qualm nicht mehr vertrage.

Es waren aber zwei wirklich gute Tage. Geht doch.

@euboii

Ihr solltet dankbar sein, dass der Schnee in Flocken und nicht am Stück runter kommt.</i> (via Lu)

 

@sixtus

Jedes Mal, wenn im TV oder Radio jemand „der Winter hat Deutschland weiterhin fest im Griff“ sagt, stirbt ein Kätzchen. (via twitter-timeline)

 

Ein beliebter Spruch von mir angesichts gegenwärtiger Berichterstattung der aktuellen Wetterlage in unseren Medien ist ja „Leute, was wollt Ihr bloß im Winter machen?“ Mal ehrlich, da draußen steht Januar dran. Und wenn ich sehe, wie verzweifelt gerade Rentner losrennen und Zeug horten, frage ich mich, wie die über den ersten Nachkriegswinter gekommen sind.

Bei 20 cm Schnee verfalle ich noch lange nicht in Panik. Ich kenne knackekalte Winter aus meiner Schulzeit, an Ausfälle war da gar nicht zu denken. Dann hat eben der Hausmeister ein paar mehr Kohlen in den Ofen geworfen (ja, bei uns gab es noch Kachelöfen in den Klassenzimmern). Wir haben oft mit befreundeten Familien stundenlange Wanderungen unternommen, mindestens knietief durch verschneite Wälder laufend. Mein Vater ist bei jedem Wetter, solange ich denken kann, immer mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren; meine Mutter ist gelaufen, weil sie eine etwas unsichere Radfahrerin ist.

Wenn ich die Lamentiererei der letzten Tage so anhöre, könnte man meinen, die Welt ginge morgen unter. Aber was da vom Himmel fällt, ist eben nur ein bißchen mehr Schnee. Rumheulen darf man erst, wenn über einen Meter Schnee im Flachland liegt und wieder Züge im Schnee steckenbleiben und Bundeswehr und THW ausrücken müssen, um die Leute wieder freizuschaufeln.

Bis dahin – genießt bitte den Winter! Wir haben so wenig davon.

(Apropos Bundeswehr: Kriegen die das überhaupt noch gebacken nach der letzten Verkürzung der Pflichtwehrzeit? Ich frag bloß mal…)

2009

Ich schreibe dann auch mal einen, während ich im Büro heute nur Zeit absitze.

1. Zugenommen oder abgenommen?

Leider zugenommen, zu wenig bewegt eine Zeit lang, außerdem Medikamente. Immer noch zuviel, geringfügig unter meiner „Schallmauer“.

 

2. Haare länger oder kürzer?

Etwas länger, wieder kürzer, gerade wachsen sie wieder. Der Plan ist „lang“, gerade mal.

 

3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Alles wird schlechter, auch meine Augen. Erblasten mütterlicherseits. Das Adlerauge in unserer Familie ist mein Vater.

 

4. Mehr Kohle oder weniger?

Durch Gehaltsumstellung weniger. Ich konnte es mir nicht aussuchen.

 

5. Mehr ausgegeben oder weniger?

Wie immer mehr. Mehr für Bücher, mehr für bessere Lebensmittel, weil ich angefangen habe, bewusster zu kaufen und zu essen.

 

6. Mehr bewegt oder weniger?

Leider zu wenig, auch krankheitsbedingt. Aber ich war wenigstens einmal noch alleine in den Bergen unterwegs und am Strand sowieso.

 

7. Der hirnrissigste Plan?

Etwas zu wollen, von dem der Andere nicht zu überzeugen ist.

 

8. Die gefährlichste Unternehmung?

Mit Sommerschlappen Ende März bei 20 Grad in Freiburg losfahren, um dann im Höllental bei Schneeregen und 2 Grad ins Rutschen zu kommen.

 

9. Der beste Sex?

Vielleicht im nächsten Jahr.

 

10. Die teuerste Anschaffung?

Die beiden neuen Kameras, die 7D und die G11 von Canon.

 

11. Das leckerste Essen?

Sowieso alles, was mein Bruder kocht. Aber den Vogel hat er in diesem Jahr mit der Lammschulter abgeschossen. Butterzart, saulecker.

 

12. Das beeindruckendste Buch?

Es sind eigentlich zwei Bücher, die man auch nacheinander lesen sollte: Daniel Glattauer „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“. Beeindruckend. Ach, steht da ja schon…

 

13. Der ergreifendste Film?

Einmal „Oben“ in 3D (hach!), ergreifend fand ich auch den letzten Tatort „Altlasten“.

 

14. Die beste CD?

Ich kaufe schon länger keine CDs mehr, sondern lade ausschliesslich bei iTunes. Ich habe in diesem Jahr wieder viel Silly, Karat und City gehört, aber auch Neues von Snow Patrol. Und seit langem mal wieder ein uneingeschränkt empfehlenswertes Album der Pet Shop Boys.

 

15. Das schönste Konzert?

Tina Turner und die Pet Shop Boys im Juni im Berliner Tempodrom, weil ich mir diesen Besuch mitten in der Reha hart erkämpfen musste. Aber er war die Diskussionen wert und hat mir um so mehr Spass gemacht.

 

16. Die meiste Zeit verbracht mit …?

Krankheit, Depressionen, Verlusten, Grübeleien. Und Überlegungen und Entscheidungen, wie alles weitergehen soll.

 

17. Die schönste Zeit verbracht mit …?

Hägar, dem Fröhlichen. Die kleine Familie war im Sommer glücklicherweise sehr oft bei uns.

 

18. Vorherrschendes Gefühl 2009?

Schachfigur zu sein in einem strategischen Plan (Job), der einzige Mensch zu sein, dem das auffällt und nichts dagegen unternehmen zu können. Hilflosigkeit.

 

19. 2009 zum ersten Mal getan?

Psychopharmaka genommen. Fragen Sie nicht.

 

20. 2009 nach langer Zeit wieder getan?

Versucht, ein paar Ängste loszuwerden. Höhenangst ist ja auch irgendwie dämlich, wenn man auf Berge kraxeln will.

 

21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Depression, Herzschmerz, Verluste geliebter Menschen.

 

22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Dass er falsch liegt, dass er sich verrennt. Dass nicht nur seine Prioritäten zählen. Gescheitert.

 

23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Kinderbücher für Hägar. Der Kleine ist ganz vernarrt ins Büchergucken.

 

24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Das „Hawaiian Survival Paket“ von Katharina, am Anfang des Jahres.

 

25. 2009 war mit einem Wort …?

ausbaufähig.

Hamburg: eine Nachlese

Wer reist denn schon im November an die Küste, wird sich mancher gefragt haben. Na, ich zum Beispiel, und sei es nur, um nette Leute zu treffen und traurige Geschichten zu hören.

Vor anderthalb Wochen lasen IsaHenrikeMek und Maximilian in der Hamburger „La Kaschemme“ Geschichten von dunklen Erinnerungen, kuriosen Abschieden und seltsamen Begegnungen.

Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich die unvergleichliche Moderation von kid37, der wie immer nicht ohne ein totes Tier in der Tasche gekommen war.

Es waren spannende, aufregende Stunden, in denen ich gern den Lesenden gelauscht habe, Bekannte wiedergetroffen, geschnattert und ein paar Bilder gemacht habe. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Desideria, die sich noch gut an mein mitgenommenes „Souvenir“ aus der Baderanstalt vom letzten Jahr erinnerte. 🙂 Und ich werde wohl noch ein ganzes Weilchen vor mich hin grinsen, wenn ich (Achtung: Insider) an Herrn Paulsens Abschiedsworte denken werde.

Ich freu mich jetzt schon auf die nächste Lesung.

PS: Maximilian hat in seiner Nachlese die Mitschnitte verlinkt. Ich geh sie mir für den iPod mal eben runterladen und ihr hört sie euch bitte an und seid beim nächsten Mal einfach live dabei.

PPS: Der Hamburger Jung hat viel bessere Bilder. Neid.

„Flucht per Fahrrad – Michalski gefasst“

Der Ausbrecher Peter Paul Michalski ist am Dienstagvormittag (01.12.09) in Schermbeck, Kreis Wesel, gefasst worden. Die Polizei hatte zuvor sein Handy geortet und ihn auf der Landstraße B 58 festgenommen.

Nicht nur dumm, sondern auch noch dämlich. Allein für ihre Blödheit sollten die beiden „Schwerverbrecher“ eine zusätzliche Strafe abbekommen. *geht kopfschüttelnd ab*

„… If I did have a working time machine, the first thing I would do is go back four days and tell myself to read the warning on the hair removal cream packaging where it recommends not using on sensitive areas. I would then travel several months back to warn myself against agreeing to do copious amounts of design work for an old man wielding the business plan equivalent of a retarded child poking itself in the eye with a spoon, before finally traveling back to 1982 and explaining to myself the long term photographic repercussions of going to the hairdresser and asking for a haircut exactly like Simon LeBon’s the day before a large family gathering. …“

„Wie man mit schlechten Kunden umgeht.“, via Don Dahlmanns Gezwitscher.

Danke, Anke.

(Die Gründe, gerade so und nicht anders aus dem Leben scheiden zu wollen, kann wohl nur annähernd der nachvollziehen, der wenigstens einmal an Depressionen gelitten hat oder leidet. Ich habe noch keinen jammern hören über die, die mit 180 ihre Karre gegen Pfeiler und Leitplanken pfeffern und fremder Menschen Ableben in Kauf nehmen. Für den Rest gilt einfach – Fresse halten.)

„Zitat einer Pasantin am Stand der Piratenpartei: „Also ihre politischen Ziele finde ich echt in Ordnung. Aber das vor Somalia sollten Sie echt lassen!““

So gelacht eben.

* * *

Historische Romane, doo. Ich lese seit über einer Woche „Das Schokoladenmädchen“ von Katryn Berlinger. Ich hatte auf eine aufregende Geschichte um das „echte“ Schokoladenmädchen gehofft, aber die Geschichte entwickelt sich nicht so wirklich. Ich bin auf Seite 157 angelangt und irgendwie… nun ja. Es gibt immer mal wieder einen Abschnitt, der Spannung aufkommen läßt, sehr schnell wieder abflacht, dann dümpelt die Story weiter vor sich hin. Entweder schreibt Frau Berlinger so oder der Lektor hat um mindestens die Hälfte gekürzt. Und ich kann mich immer noch nicht dazu entschließen, das Buch weg zu legen. Gna.

* * *

Bücher. Ich lese ja immer 2-3 Bücher parallel; eins unterwegs auf dem Arbeitsweg, eins liegt auf dem Wohnzimmertisch, eins auf dem Nachttisch. Ist das nur meine Unsitte oder machen das einige von Euch auch?