Brief an einen Blogger

Lieber Herr Remington

Ich mag Ihre Zoogeschichten immer ganz gerne, weil sie den Menschen so wunderbare, riesige Spiegel vorhalten. Offene Augen und offene Ohren, na klar. Und dann schreiben Sie drüber, wenn Ihnen mal wieder jemand unangenehm aufgefallen ist.

Leider sind Sie mir heute unangenehm aufgefallen. Sie ignorieren Menschen, die an Ihrem Infoschalter stehen, erst einmal minutenlang und schauen in der Gegend rum. Warum, ist mir schleierhaft. Als Sie dann endlich mal die Augen auf den Ratsuchenden heften, kommt nur ein „Was gibts denn?“ raus. Das irritiert schon etwas. Die höfliche Fragestellerin (warum entschuldigt man sich eigentlich, wenn man von Auskunftgebenden eine Auskunft haben möchte?) auf der Suche nach Infomaterial unterbrechen Sie vor Ende des Satzes zackig mit einem „Dort hinten.“, bevor man Ihnen gesagt hat, daß es um Tierpatenschaften geht. Man würde schließlich nicht fragen, wenn man „dort hinten“ nicht bereits nachgeschaut hätte, oder? Wenigstens waren Sie so freundlich, das gewünschte Faltblatt aus der Schublade zu holen. Aber irgendwie habe ich in den ganzen zwei Minuten dieser kleinen Konversation einen Funken Höflichkeit Ihrerseits vermisst.

Bitte kehren Sie gelegentlich vor Ihrer eigenen Tür, bevor Sie über die mißgelaunten Touristen und Dresdner wieder einmal herziehen.

 

Viele Grüße,

mona_lisa

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