Ending on a high note?!

Es sollen angeblich die letzten Konzerte sein, bevor sich a-ha zum zweiten Mal und diesmal endgültig auflösen wollen. Mal sehen, in wieviel Jahren man sich vor und auf einer Konzertbühne wiedersieht.

Sonntagabend in Dresden, Filmnächtegelände am Elbufer. Die Menge an der Carolabrücke ist überschaubar, am gegenüberliegenden Eingang stehen die Massen jedoch bis weit nach der Augustusbrücke Schlange am Eingang. Es könnte ein lustiger Abend werden, ich hab’s ja nicht so mit Massengedränge.

Ich finde einen recht bequemen Platz ca. 20 m vor der Bühne, das sollte reichen für einigermaßen brauchbare Fotos. Die Bühne ist fast „fertig“, im Vordergrund prangt „mister sushi“, das soll wohl die Vorband sein. Nulli trauert aber in der Timeline gerade um ihre Abwesenheit, denn die seien gut. Na mal sehen. Die letzten Vorbands bei den namhaften Gruppen waren mehr so akustische Reinfälle.

Um dreiviertel 8 (Viertel vor, wie der Norddeutsche und ich manchmal sagen), betreten Mister Sushi die Bühne und liefern eine recht beachtliche dreiviertel Stunde gute Musik ab, die man sich auch wieder mal anhören kann.

Nur die Pornobrille des Sängers beim ersten Song und seine manchmal schwache Stimme sind ausbaufähig, aber sonst machen die Jungs aus Leipzig und Dresden gute Stimmung und bringen die meisten um mich rum zum Mitsingen. Danach Umbau für den großen Auftritt des Abends.

Pünktlich um 9 (war eh klar, oder?) ein Intro mit einer tollen Show auf der großen Leinwand, ein Mix aus Songfragmenten und Grafik, die schon beim Cover von „Analogue“ so schön waren. Auftritt a-ha von rechts, alle drei top aussehend und mit riesigen Sonnenbrillen „verdeckt“. Hey Jungs, ich will Euch ins Gesicht und nicht auf die Brille sehen! Sie beginnen mit „Butterfly, Butterfly“, das ich nicht kenne und was sich im Nachhinein als ihre kommende Veröffentlichung herausstellt. Na gut, kein Song, bei dem ich textsicher bin.

Es geht weiter mit Songs des letzten Albums „Foot of the Mountain“ und recht schnell merke auch ich, dass Morten Harket die Töne nicht immer richtig trifft. Verdammt, wieso immer nur bei den neueren Songs, denke ich, live waren die echt schon besser. Und was soll immer dieses Gezuppel an den Kopfhörern? Das bringt der auch bei jedem Konzert und permanent, so dass man auf die Bühne rennen will, um ihm die Dinger rauszureißen. Das! Macht! Mich! Wahnsinnig!!

Irgendwann spielen sie sich durch die Hits der 80er und 90er, die Hits, die sie berühmt gemacht haben und für die sie die überwiegend weiblichen Massen auch heute noch lieben. Und siehe da, es geht, die stimmlichen Entgleisungen sind weg. a-ha singen sich durch 25 Jahre Bandgeschichte, von „Scoundrel Days“ bis zur Mitsinghymne „The Living Daylights“ ist alles dabei. „The Living Daylights“ klappt eh immer, bisher taugte es als Burner vor den Zugaben, diesmal ist es in der Mitte des Konzerts platziert und Magne Furuholmen dirigiert die Menge beim Mitsingen. Überhaupt Magne: Er stellt die Band fast komplett auf Deutsch vor, begrüßt das Dresdner Publikum auf Deutsch und ist überhaupt ein cooler Entertainer und Musiker. Ich hoffe, der hört noch nicht gleich auf.

Knapp zwei Stunden sind gespielt und a-ha verabschieden sich zum ersten Mal. Dass es Zugaben geben wird, ist eh klar, denn ein paar sehr bekannte Songs fehlen noch. Sie lassen sich nicht lange bitten, als Übergang gibt es eine Art Diashow mit Fotos und Zeitungsausschnitten aus 25 Jahren Bandgeschichte. Unglaublich, ist ihr erster Hit wirklich schon so lange her? Für einen kurzen Moment fühle ich mich alt.

a-ha beginnen den ersten Zugabenblock mit zwei ruhigeren akustischen Songs, bei denen Morten den Text des ersten Liedes abliest. Putzig, „And You Tell Me“ und „(Seemingly) Nonstop July“ scheinen sie nicht so oft zu spielen oder es gehört zum Konzept. Jedenfalls ist der Chorus des Publikums ein gutes Stück lauter als Morten selbst. Bei „Hunting High And Low“ singen die Massen wieder mit, aber beim Dirigieren des Refrains ohne Bandunterstützung werde selbst ich unsicher, welche Reihenfolge die Zeilen hatten. Komischerweise hört die Menge um mich herum schlagartig auf zu singen, wenn ich nicht weiter weiß und kichern muß. Haha, ich und Vorturner, das könnte Euch so passen! Harket fragt beim dritten Aussetzer auch nach „Are you sure?“. Hihi.

Die letzten Songs mit „Manhattan Skyline“ und „Take On Me“ bringen noch einmal alle in Bewegung, es macht richtig Spaß, in der Masse rumzuhüpfen, zu klatschen und aus vollem Hals mitzusingen. Morten Harket hat dann auch endlich das Jacket abgelegt, was ihm nochmal Gejohle und Pfeifen einbringt. Soll das wirklich alles gewesen sein? Ihr könnt mehr und ich bin mir sicher, a-ha wollen mehr.

Nach zwei Stunden ist alles vorbei, sie verabschieden sich, bedanken sich bei den begeisterten Dresdnern, man sieht es ihnen an, dass auch Magne, Morten und Paul ihren Spaß hatten. Sie waren großartig und wir waren bestimmt ein sehr dankbares und begeistertes Publikum. Und a-ha waren hoffentlich nicht zum letzten Mal in Dresden.

(Alle Konzertbilder finden sich bei Ipernity in diesem Album.)

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