Von der Kochstelle (I)

Ich koche ja eher selten. Es gibt genügend Gerichte, die ich gern esse, aber für eine Person ist mir manchmal der Aufwand oder die zu kochende Portion zu groß.

Ich habe vor Jahren zuletzt Gulasch selbst gemacht, aber dann immer mit einem dieser fertigen Fixprodukte voller Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe. Als ich zurück nach Dresden kam, fand ich irgendwann auf einem Flohmarkt ein lange gesuchtes Kochbuch – „Wir kochen gut“ aus DDR-Zeiten. Meine Mutter besitzt dieses Buch ebenfalls; mehrmals hatte ich erfolglos versucht, es ihr abzuschwatzen.

Nun also wieder mal Gulasch. Mir war so, ich bin seit anderthalb Wochen zu Hause, mir war langweilig – eine Menge Gründe für einen Topf Gulasch. Ich hatte bei meinem heutigen Einkauf zwar eins dieser Fixpäckchen in der Hand, aber ich traue denen nicht, auch wenn da groß und rot inzwischen „ohne Geschmacksverstärker“ und „ohne Konservierungsstoffe“ drauf steht. Also wieder zurück ins Regal damit und beim Fleischer um die Ecke zwei schöne frische Stücke Fleisch für Gulasch gekauft und dann los.

Ich habe das Fleisch gewürfelt, kleinere Stücke, wie ich sie mag, und dann in Olivenöl kräftig angebraten. Dann anderthalb Eßlöffel Mehl dazu und anschwitzen, die vorher gewürfelten Zwiebeln in den Topf, je ein Teelöffel Salz und Kreuzkümmel dazu und alles schön schmurgeln lassen. Inzwischen verbreitete sich ein wunderbarer Bratenduft in der Wohnung.

Nach kurzer Zeit gibt man ca. 200 ml heißes Wasser zu und läßt alles aufkochen. Die Masse sah noch ein wenig blaß aus, also warf ich Rosenpaprika, geschnittene Tomaten und Paprikastücke in den Topf. Hitze runter, Deckel druff und schmoren lassen. Zwischendurch taperte ich immer mal wieder zum Herd und goß etwas Wasser nach. Nach gut zwei Stunden hat das Gulasch schon eine freundlichere Farbe angenommen. Abschmecken – war noch zu lasch, das Ganze. Ich würze nach Gefühl und was der Gewürzschrank hergibt, also folgten Rosenpaprika, Cayennepfeffer, etwas Salz, gemahlener Ingwer in den Topf. Eine Paprika geputzt, gewaschen geschnitten und ein paar Tomaten müssen, gewürfelt und günstigenfalls ohne Kerne, auch noch rein in den Topf. Ich rührte außerdem noch drei Eßlöffel Naturjoghurt ein und ließ alles eine weitere halbe Stunde auf kleinster Stufe köcheln.

Sehr lecker und würzig geworden ist mein erstes Gulasch ohne künstliche Kochhilfe. Und die Erkenntnis, das mit dem Kochen doch hinzubekommen, macht die Woche auf einmal sehr erfolgreich.

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