Es gibt so Tage…

..da gewinnen die Anderen.

Seit dem Ende der Weihnachtsfeiertage bin ich erkältet. Ich habe mich, trotz Rüsselnase und Niesanfällen, zur Arbeit geschleppt und die drei Tage durchgezogen. Schließlich stecke ich mitten in einem Projekt. Ich habe meine Roßkur aus dreimal täglich zwei Kapseln Gelomyrtol, Vitamin C, Spalt Migräne und jeder Menge Tee und Wasser durchgezogen in der Hoffnung, daß sich alles irgendwann bessert.

Nach dem Jahreswechsel kamen die Kollegen hustend und schiefend wieder zur Arbeit, als ich mich auf dem Weg der Besserung befand. Vier Tage lang sah alles so aus, als wäre es vorbei. Letzten Montag kam der Beraterfuzzi wieder, schwer erkältet und angeblich nicht mehr ansteckend nach seinem Urlaub. Bereits Montagabend hatte ich Fieber und Halsschmerzen. Alles nochmal von vorn.

Am Dienstag bin ich zu Hause geblieben, Medikamente schluckend, Tee trinkend, schniefend, niesend und schlafend. Am Mittwoch dann wieder zur Arbeit, Streß pur. Je länger der Tag dauerte, um so unkonzentrierter wurde ich, Fehler, ich mußte von vorn anfangen und ich hatte ein Hirn aus Watte.

Donnerstag morgen verschrieb mir der Arzt Antibiotika und verordnete Bettruhe. Ich fieberte vor mich hin, aber es hat keinen Zweck, etwas zu erzwingen, wenn man gesundheitlich dazu nicht in der Lage ist. Übergabe des Projektes, dann wieder nach Hause. Ich war total fertig, Fieber, Schüttelfrost, Husten, Nase dicht.

Am Freitag habe ich zuerst das Handy ignoriert, dann auf lautlos gestellt. Jede Stunde rief der Beraterfuzzi an und wollte irgendwelche Infos zum Projekt. Erst der Hinweis „Ich bin krank, ich arbeite nicht.“ brachte etwas Ruhe rein. Gna.

Die letzten vier Tage habe ich damit verbracht, nicht an den teilweise heftigen Niesanfällen zu sterben, das Fieber zu senken, zu schlafen, wenn mir danach ist, den vom Naseschnauben schmerzenden Kopf nicht zum Platzen zu bekommen und in irgendeiner Form zu atmen. Die Antibiotika fangen erst heute an, so langsam zu wirken. Die erste halbe Stunde am Morgen ist die schlimmste, weil ich das Gefühl habe, mein Gaumen bestehe aus Sandpapier. Und über Nacht pappt der ganze eitrige Kram aus den Stirnhöhlen nach draußen. Fragen Sie nicht nach Details.

Das Projekt betreut derweil ein anderer Berater. So langsam wirds mir auch egal. Am Montag hat man mir gesagt, man wolle herausfinden, ob das Projektgeschäft etwas für mich sei. Schön, daß ich darüber nach zwei Monaten über Dritte erfahre. Gefragt hat mich vorher keiner, ob ich es mir vorstellen könne und was man erwartet, vor allem, weil diesem Bereich eine Menge Trainings vorausgehen müssen. Ich solle nur meine Arbeit machen. Aber ich bin kein Versuchskaninchen für meine Manager.

Das Jahresgespräch steht noch aus. Inzwischen fühle ich mich in der Lage, dem Manager dazu die Meinung zu sagen, und es wird ihm nicht gefallen, was ich zu sagen habe. Auch wenn es meine Position in diesem Laden gefährden sollte – alles ist besser als dort im Moment.

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