Zwölf Steine

Ölandsteine sind es, diese rundgeschliffenen, weißen Dinger, die man manchmal an der Ostsee findet. Steine, in die man wunderbar Muster, Figuren, Bilder und Buchstaben gravieren und dann gestalten kann.

Zwölf Steine habe ich mir mitgebracht, als sogenannte Sinnsteine. Jeder ist mit einem Wort versehen, das das Entsprechende geben soll: Kraft, Hoffnung, Geborgenheit, Vertrauen, Energie, Stille, Liebe, Besinnung, Freunde, Zeit, Ruhe, Zuversicht. Es sind alles Dinge, die ich wenig oder gar nicht habe im Moment und für die mir auch gerade die Energie fehlt, sie einzufordern und aufzusammeln.

Es fängt wieder an. Ich kann mir Dinge nicht merken, ich lese Texte und es bleibt doch nichts davon hängen im Kopf. Ich kann mich nicht konzentrieren, weder auf die Arbeit noch auf Freizeitangelegenheiten. Ich schreibe akribisch alles auf und wenn ich genau dieselben Dinge ein paar Tage später erneut tun muss, ist nichts vom vorherigen Ablauf im Kopf übrig. Ich schlafe nachts wie ein Stein, sechs..sieben Stunden lang, aber ausgeruht bin ich am Morgen nicht, sondern fühle mich erschlagen, als hätte ich die Nacht durchgemacht.

Das Experiment „bunte Vögelchen“ ist gescheitert. Man fühlt sich einfach fremdbestimmt unter Psychopharmaka; obwohl.. der Zustand jetzt, vor allem im beruflichen Umfeld, ist kein anderer. Und irgendwie muss das auch anders in den Griff zu bekommen sein, nicht mit Pillen, aber es dauert eben auch länger. Zeit, die ich nicht habe.

Mal sehen, was die Ärztin am Donnerstag dazu sagt. Die Sitzungen bestehen derzeit nur aus Heulerei. E-kel-haft.

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