Eine Woche später sieht das alles „ganz anders aus“. Ich habe am Freitag mit Bravour den Kundentermin gemeistert, ich war vorbereitet, auch ohne dieses dämliche Personalgespräch. Vergangenes Wochenende habe ich damit verbracht darüber nachzudenken, wie lange die Auskunft her ist, daß ich andere Kunden übernehmen soll. Eigentlich war der Sonntag damit im Eimer, ich kann mich nämlich immer noch in solchen Mist reinsteigern.

Am Montag als erstes die Protokolle studiert und siehe da – Anfang Oktober steht der Vermerk drin. Drei Arbeitstage später ging ich ins Krankenhaus und war vorher damit beschäftigt, meine laufenden Sachen sauber an die Kollegen zu übergeben. Ich habe um ein weiteres Gespräch mit dem Teamchef gebeten.

Es ist mehr als unfair, jemandem nach dreieinhalb Wochen krank zu sagen, er hätte seinen Job nicht gemacht. Ich bin nicht der Typ, der jede Absprache und Zusammenarbeit mit den Kollegen an die große Glocke hängt und sich so profiliert. Anscheinend will man das so, aber das ist Beratermentalität und die liegt mir nicht. Die wahrlich dümmliche Konsequenz aus dem Personalgespräch ist auch, daß ich mich jeden Morgen per Mail bei meinem Teamchef anmelden und zum Feierabend wieder abmelden muß („Bin da.“ „Ich gehe jetzt.“). Kindergarten, meine Fresse. Und die Personaltante saß im Gespräch in der vergangenen Woche nur drin, weil der große Chef das so wollte. Kein Rückgrat, dieser Vollhonk.

Anfang der Woche war ich damit beschäftigt, mit dem Kollegen Absprachen zu treffen und Wissen einzusammeln, dessen Kunden ich übernehme. Gleichzeitig bereite ich ein Projekt für Februar/ März nächsten Jahres vor. Am Mittwoch habe ich meine bisherigen Kunden an einen anderen Kollegen übergeben. Ich war, nach meiner Einschätzung, exzellent vorbereitet. Gestern abend habe ich mich von meinen bisherigen Kunden per E-Mail „verabschiedet“ und mich heute bei den neuen Kunden vorgestellt.

Gestern abend, nacht und heute morgen trudelten die Antworten der Kundenkontakte ein. Ich saß vor meinem Rechner und habe geheult. Alle Kunden haben sich bedankt, mir alles Gute gewünscht, einige sogar ein paar persönliche Worte geschrieben. Sowas macht man doch nicht, wenn das Gegenüber einen schlechten Job gemacht hat, oder? Und glücklicherweise standen meine Chefs schön in Kopie. Mein heutiger, kleiner Reichsparteitag.

Und nach dem Urlaub freue ich mich (wirklich!) auf meine neuen Kunden.

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