Ich vermisse die Mailerei und das SMS-Geschicke schon seit Wochen, aber was will man (frau) machen. Ich vermisse auch den Spaß, den wir hatten, die Fototouren, das Wandern, ernsthafte und völlig alberne Gespräche.

Ich vermisse nicht das Gefühl, ausgenutzt zu werden, weil ich mit den Pillen eh nicht wirklich zurechnungsfähig war. Trotz langer Überlegungsphasen hatte ich immer irgendwann das Gefühl, Gedanken nicht zu Ende spinnen zu können, rational zu denken. Das Interesse an mir kam nämlich genau zu dem Zeitpunkt wieder auf, als ich hier schrieb, daß es mir mit den „Drogen“ – oh Wunder! – besser gehen würde. Ich vermisse auch nicht das Herumeiern um ein bestimmtes Thema, das Vermeiden von Streitgesprächen zu einem bestimmten Thema und auch nicht, der Abladeplatz für seinen Seelenkram gewesen zu sein. Ich wäre lieber Freundin, Partnerin, Geliebte gewesen als seine Beraterin und jemand, der ihm die Antworten auf seine Fragen und Denkereien gibt, die er hören wollte.

Er hat sich fein aus der Affäre gezogen als er behauptet hat, ich hätte ja die Entscheidung getroffen. Als ich seine Hilfe brauchte, war er nicht für mich da, im Gegenteil, er hat sich wieder (!) auf anderen „Weiden“ umgesehen. Ich brauche niemanden, der sich nicht sicher ist, sich nicht entscheiden kann, sich nicht festlegen will und der vor allem eigentlich gemeinsame Entscheidungen über meinen Kopf hinweg fällt. Seine Lebensplanung ist inzwischen so festgezurrt, da geht kein Weg mehr dran vorbei.

Es hätte schön werden können, aber es sollte wohl doch nicht so sein. Es wird für mich wieder ein Stück mehr schwerer, in Zukunft wieder jemandem zu vertrauen.

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