tehirn: ’schau mal, bald drei uhr.‘

ich: ‚die zeit vergeht schneller, wenn man nachts wach ist.‘

tehirn: ‚quatsch. aber du könntest aufstehen und was sinnvolles machen, wenn du eh schon wach bist.‘

ich: ‚aber dann wecke ich sie und nietzsche bestimmt auf. außerdem werde ich dann immer so schnell müde, wenn ich tatsächlich aufstehe.‘

tehirn: ‚ich dachte, das ist das ziel.‘

 

Der Blindschleicher muß unbedingt auf die Leseliste, habe ich gerade beschlossen.

Cross traveling

Hamburg. Witzigerweise war das Wetter am vergangenen Wochenende eher hamburguntypisch, habe ich mir sagen lassen. Und komischerweise erwische ich immer die Tage, an denen dort auch mal Sonne scheint. Soll mir ja recht sein.

Bar 4.0 und Kaffee.Satz.Lesen 52, das große Lesungswochenende in Hamburg. Was liegt also näher, den noch anliegenden Urlaub mal etwas außerhalb zu verbringen.

Die zweite Bloglesung, bei der ich dabei war, und zum ersten Mal „KSL“, wie es so schön abgekürzt bei der redereihamburg heißt. Lesungen machen ja immer Spaß, diese beiden aber besonders. Es gibt wirklich einen deutlichen Unterschied zu den Berliner und den Hamburger Lesenden, ja ehrlich. Sehr gefreut hat mich das Treffen mit Familie HerzdamengeschichtenIsabo, die ich ja hauptsächlich bei Twitter lese, Herrn Paulsen, dem ich am nächsten Tag gleich noch einen Packen Bücher abgekauft habe, und natürlich (und endlich hat es mal geklappt) Kid37. Es war wirklich schön, Euch zu treffen und zu hören.

Am Sonntag zum KSL habe ich wirklich sehr gelacht, vor allem über Jochen Reineckes Texte, die er mit einem todernsten Gesicht und staubtrocken gelesen hat, während das Publikum Tränen lachte. Bov Bjerg, Andreas Stichmann und Alexander Rösler waren die anderen drei Autoren, deren Bücher sich jetzt auf meinem Nachttisch stapeln und als nächste gelesen werden wollen.

Sehr gefreut habe ich mich, endlich Desideria nach langer Zeit des Lesens und Kommentierens kennenzulernen. Und fast inkognito im Publikum saßen auch ix und Katia Kelm. Ich komme irgendwann wieder, bestimmt.

Sergei Michalkow – Der Hase im Rausch

Der Igel hatte einst zu seinem Wiegenfeste

den Hasen auch im Kreise seiner Gäste

und er bewirtete sie alle auf das Beste.

 

Vielleicht ist auch sein Namenstag gewesen,

denn die Bewirtung war besonders auserlesen,

und geradezu in Strömen floß der Wein,

die Nachbarn gossen ihn sich gegenseitig ein.

 

So kam es denn, daß Meister Lampe bald

zu schielen anfing, er erlor den Halt,

er konnte nur mit Mühe sich erheben,

und sprach die Absicht aus, sich heimwärts zu begeben.

 

Der Igel war ein sehr besorgter Wirt

und fürchtete, daß sich sein Gast verirrt.

Wo willst Du hin, mit einem solchen Affen?

Du wirst den Weg nach Hause nicht mehr schaffen,

und ganz allein im Wald dem Tod entgegengehn,

denn einen Löwen wild, hat jüngst man dort gesehn.

 

Dem Hasen schwoll der Kamm,

er brüllt in seinem Tran:

Was kann der Löwe mir, bin ich sein Untertan?

Es könnte schließlich sein, daß ich ihn selbst verschlinge.

Den Löwen her, ich fordre ihn vor die Klinge.

Ihr werdet sehn, wie ich den Schelm vertreibe,

die sieben Häute, Stück für Stück, zieh ich ihm ab von seinem Leibe

und schicke ihn dann nackt nach Afrika zurück.

 

Und so verließ der Hase also bald

das fröhlich laute Fest, und er begann im Wald

von einem Stamm zum anderen zu schwanken

und brüllt dabei die kühnlichsten Gedanken

laut in die dunkle Nacht hinaus:

 

Den Löwen werde ich zerzausen.

Wir sahen in dem Wald noch ganz andre Tiere hausen,

und machten ihnen doch den blutigen Garaus.

 

Infolge des geräuschvollen Gezeters

und des Gebrülls des trunk’nen Schwerenöters,

der sich mit Mühe durch das Dickicht schlug,

fuhr unser Löwe auf mit einem derben Fluch,

und packt den Hasen grob am Kragen:

 

Du Strohkopf willst es also wagen,

mich zu belästigen mir dem Gebrüll,

doch warte mal, halt still, du scheinst mir ja nach Alkohol zu stinken,

mit welchem Zeug gelang es Dir, Dich derart sinnlos zu betrinken.

 

Sofort verflog der Rausch dem kleinen Tier,

er suchte rasch, sich irgendwie zu retten:

Sie – wir, nein ich, ohh, wenn Sie Einsicht hätten…

Ich war auf einem Fest und trank viel Alkohol,

doch immer nur auf Euer Gnaden Wohl

und Eurer guten Frau und Eurer lieben Kleinen,

das wäre doch, so wollte es mir scheinen,

ein triftger Grund, sich maßlos zu besaufen.

Der Löwe ging ins Garn und ließ den Hasen laufen.

 

Der Löwe war dem Schnaps abhold

und hasste jeden Trunkenbold.

Jedoch betörte ihn, wie dem auch sei,

des Hasen Speichelleckerei.

 

Wunderbare Fabel, die ich immer wieder gern lese. Und die meisten Ostdeutschen werden sich bestimmt bei diesem Text mit einem Schmunzeln an Eberhard Esches unvergessliche Interpretation dieser Fabel erinnern.

Dieses Blog ist vorübergehend außer Betrieb

Samstagmorgen, 08:14 Uhr, es klingelt Sturm an meiner Tür. Ich weiß ja, was mich erwartet. Noch im Nachtgewand (aber züchtig, nicht, daß hier wer denkt, ich erschrecke die Menschheit), drücke ich auf den Summer und öffne meine Wohnungstür. Der Besucher klingt wie der Weihnachtsmann, der polternd die Stufen zu meiner Wohnung erklimmt. Naja, irgendwie ist er es ja schon… also der Weihnachtsmann.

„Guten Morgen! Mit Harry Potter zum Frühstück!“, schmettert er mir grinsend entgegen und ich zapple aufgeregt herum. Vertrage ich überhaupt soviel Fröhlichkeit um diese Uhrzeit, noch dazu von einem der gelben Postfrösche? Ja, ich denke schon. Außerdem ist mir der Gegenüber sofort sympathisch, weil er, anders als seine Berufskollegen, freundlich auf mich wirkt, trotz der frühen Stunde. Aufgesetzt? Egal, ich wünsche ihm im Stillen, daß ihm sein Arbeitgeber diesen Einsatz ordentlich bezahlt. Noch schnell mein Kringel auf das ominöse Display und dann gehört das Paket MIR!

Ich bin dann mal weg, Harry Potters Letzten lesen.

Doppelte Bücher, noch einmal

Jetzt sind es bereits drei Bücher, die ich doppelt in den Regalen gefunden habe. Das letzte habe ich vergangene Woche gekauft und zwei Tage später das „Original“ im Bücherregal vorgefunden.

Langsam wird das bedenklich.

Doppelte und ausgelesene Bücher

Ich habe gestern mit Erstaunen festgestellt, daß ich zum ersten Mal Bücher doppelt gekauft habe. Aus dem riesigen Fach mit ungelesenen Büchern in meinem Wohnzimmer habe ich eins rausgefischt, das ich vor Monaten bereits gekauft habe, zurückgestellt hatte, weil ich gerade erst bei Band 2 der Geschichte war. Später muß ich das nochmal gekauft, gleich gelesen haben und jetzt, mittlerweile bei Band 5 der Erzählung, stelle ich fest, daß das Ding nochmal ungelesen in meiner „Bibliothek“ rumschwebt. Peinlich.

Ich lese gerade erneut die sog. Highland-Saga von Diana Gabaldon, wie gesagt mittlerweile bei Band 5 (Das flammende Kreuz, falls es interessiert). Ich schaffe pro Tag maximal fünf Seiten zu lesen, wovon im Augenblick vermutlich nicht mal 15% des gelesenen den Weg ins Langzeitgedächtnis schaffen. Ich ertappe mich beim Lesen beim Analysieren des Geschriebenen und finde, daß Frau Gabaldon sich mehr und mehr in ausschweifenden Nebenhandlungen und Gedankengängen der Protagonisten verloren hat. Nervt ein wenig, weil man das Gefühl hat, daß bei ca. 1.500 Seiten etwa 600 Seiten vollkommen überflüssig sind. Ich quäle mich durch dieses Buch, um endlich zum ersten Mal Band 6 lesen zu können. Hmpf. Ich würde viel lieber u.a. die Bücher zur Literaturgeschichte lesen oder die beiden Funke-Bücher, die noch ihrer „Erledigung“ harren. Normalerweise lese ich fünf-sechs Bücher parallel, doch das ist im Moment irgendwie nicht drin.

Mal abgesehen von ebay oder amazon – kennt wer eine Plattform, auf der man gebrauchte Bücher verticken kann?

Ach guck.

„….In diesem Zusammenhang machte die Autorin einen Schlenker zum Dritten Reich. Da sei vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler, aber einiges eben auch sehr gut. Zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter. Die hätten die 68er abgeschafft, und deshalb habe man nun den gesellschaftlichen Salat. Kurz danach war diese Buchvorstellung Gott sei Dank zu Ende.“ (Hamburger Abendblatt, 07.09.2007)

„“Frau Hermans schriftstellerische Tätigkeit ist aus unserer Sicht nicht länger vereinbar mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin und Talk- Gastgeberin. Dies ist nach ihren Äußerungen anlässlich einer Buchpräsentation in der vergangenen Woche deutlich geworden“, begründete NDR-Programmdirektor Fernsehen Volker Herres die Trennung. … In der NDR-Erklärung heißt es weiter: „Frau Herman steht es frei, ihren ‚Mutterkreuzzug‘ fortzusetzen, aber mit der Rolle einer NDR-Fernsehmoderatorin ist dies nicht länger zu vereinbaren.“ … So habe Herman im März einen geplanten Auftritt bei einer Unterorganisation der rechtspopulistischen FPÖ erst nach Intervention des Senders abgesagt. Dabei hatte der NDR nach eigenen Angaben die Moderatorin eindringlich gebeten, alle Handlungen und Äußerungen zu unterlassen, die ihr öffentliches Bild als Talk-Moderatorin und damit auch das des Senders beschädigen könnten. …“ (Die Zeit, 09.09.2007)

„Ein Wort zu viel war es, auf das man bei der ARD wartete. Eine Provokation mehr, ob berechnet oder unfreiwillig – und das Maß des für den Senderverbund Erträglichen wäre voll gewesen. Eva Herman hat dieses Wort geliefert. … Eva Herman hat sich selbst unmöglich gemacht und dem Boulevardjournalismus, auf den sie bis dato hundertprozentig zählen konnte, das Material geliefert, das etwa die „Bild am Sonntag“ für die Vernichtung braucht: „Eva Herman lobt Hitlers Familien-Politik“ stand gestern auf Seite eins … Mit dieser Dummheit hat Eva Herman es ihren Gegner leicht gemacht. Jetzt beweist sie endgültig, dass ihr Denken so schlicht ist, wie man fürchtete. Und es vervollständigt sich der Verdacht, dass ihr Bestseller „Das Eva-Prinzip“, der den Frauen zur Rückkehr an Heim und Herd rät, vor allem Ausdruck eines medial perfekt inszenierten Ego-Trips ist.  …“ (FAZ.net, 10.09.2007)

Das ist so ein eindeutiges mediales und menschliches Abseits, in das Sie sich da gestellt haben, Frau Herman, meinen Glückwunsch dazu. Reicht jetzt auch. Erfreulich zu sehen, wie Sie sich die Faust aufs Auge höchstselbst verpaßt haben. Manchmal kennt Schadenfreude einfach keine Grenzen.

Auf ein Wort (naja, fast)

Dein Handy? dunkelblau

Dein/e Partner/in? fern

Deine Haare? kurz

Deine Mama? meine

Dein Papa? schrullig-liebenswert

Lieblingsgegenstand? Buch

Dein Traum von letzter Nacht? ABAP-Code

Dein Lieblingsgetränk? Milchkaffee

Dein Traumauto? Cabrio

Der Raum, in dem du dich befindest? Büro

Dein/e Ex? vergangen

Deine Angst? Schmerz

Was möchtest du in zehn Jahren sein? vierundvierzig

Mit wem verbrachtest du den gestrigen Abend? Nachbarin

Was bist du nicht? trainiert

Das letzte, was du getan hast? Kaffeeziehen

Was trägst du? Headset

Dein Lieblingsbuch? alle

Das letzte, was du gegessen hast? Apfel

Dein Leben? Aufbruchstimmung

Deine Stimmung? la-la

Deine Freunde? liebenswert

Woran denkst du gerade? Urlaub

Was machst du gerade? Bloggen

Dein Sommer? arbeitsreich

Was läuft in deinem TV? Wii sports

Wann hast du das letzte Mal gelacht? heute

Das letzte Mal geweint? vor Wut

Schule? Vergangenheit

Was hörst du gerade? Last.fm

Liebste Wochenendbeschäftigung? Fotografieren

Traumjob? ausgeträumt

Dein Computer? rennt

Außerhalb deines Fensters? Parkgrün

Bier? Bäh.

Mexikanisches Essen? manchmal

Winter? Depri

Religion? ungläubig

Urlaub? bald

Auf deinem Bett? Bücher

Liebe? unbedingt!

Gefunden u.a. bei JensAnke und der Lu.