(Rezension) Francis Mohr – Februar

„Eine Großstadt im Osten Deutschlands. Provinz im Aufwind. Opernball. Aufmärsche rechter und linker Chaoten. Kontraste pur. Kommissar Kafka wird verdonnert, in einem Deeskalationsteam mitzumischen, und trifft so auf den Psychologen Fritz, der vor wenigen Jahren aus dem Westen in den Osten migriert ist und eine eigene Praxis betreibt. Der knurrige Kafka und der zaudernde Fritz wissen da noch nicht, dass sie mehrere gemeinsame Fälle an der Leine haben. Beide sind sich so ähnlich wie Tschechen und Polen und kommen doch aus einem Land – nur eben mit verschiedenen Biografien.
Die Situation spitzt sich zu, als der Wagen eines Politikers in Flammen aufgeht. Der Februar nimmt so ganz unverhofft Fahrt auf…“

Obwohl der Name Dresden nirgendwo fällt, weiss bestimmt jeder Leser von „Februar“, welche Großstadt im Osten im Buch gemeint ist. Ich kann mich noch an Februarkrawalle hier Anfang der 2000er Jahre erinnern, Jagd auf Polizisten, Brandsätze auf einfach alles, Chaos in den Straßen. Solche Situationen noch einmal beschrieben zu lesen als Teil eines Romans hatte etwas von Geschichtsunterricht. Mohrs Krimi ist ein gelungenes Abbild der Stadt mit all ihren Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen, da ist der eigentliche Fall des Kommissars fast nebensächlich. „Februar“ lohnt auch ein zweites Mal Lesen.

Francis Mohr „Februar“, ISBN 978-3-943450-29-3, erschienen im editia Verlag

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