Pippa Goldschmidt – Weiter als der Himmel

Jeanette ist frisch promovierte Astronomin und macht an einem Teleskop in den chilenischen Anden eine sensationelle Entdeckung, die diversen Gesetzen ihrer Wissenschaft entgegensteht. Sie weiß nicht, ob sie ihre Ergebnisse veröffentlichen soll oder ob sie damit ihrer Karriere schadet. Schließlich tut sie es und hat die gesamte astronomische Welt gegen sich aufgebracht. Sie stürzt in einen Strudel, der schon bald ihr Privatleben mit sich reißt und sie zwischen den Mühlsteinen der Vergangenheit und der Gegenwart zu zermahlen droht. Bilder ihrer Schwester, die unter rätselhaften Umständen in ihrer Kindheit starb, spannen sich vor die Wirklichkeit. Sie sucht den Himmel und die Erde nach ihr ab und verliert sich dabei selbst.

„Weiter als der Himmel“ ist die stille, melancholische Geschichte einer jungen Frau mit vielen Fragen zu eigentlich allem: ihrer als Kind tödlich verunglückten Schwester, dem Universum, Menschen, dem Miteinander. Fragen, auf die sie viel zu selten eine Antwort erhält, weil Beteiligte nicht reden wollen, vergessen wollen oder schlicht ignorant sind. Pippa Goldschmidt erzählt auch von Widerständen, die Frauen in der Astronomie erfahren, einer Wissenschaft, die so sehr von öffentlichen Geldern abhängt und von Männern dominiert wird; kein Wunder, dass die Protagonisitin zweifelt – an ihrer Entdeckung, an einer Veröffentlichung, am Fortkommen ihrer Karriere. Und so ganz nebenbei lernt die Leserin noch ein kleines bisschen über die Entstehung und Entwicklung des Universums.

 

Pippa Goldschmidt, „Weiter als der Himmel“, ISBN 978-3-938803-65-3, übersetzt von Zoe Beck, erschienen im Weidle Verlag.

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